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Schreiben um zu denken

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Früher hat mir das Schreiben meines Blogs immer geholfen, über Dinge nachzudenken. Ich konnte mir alles von der Seele schreiben. Alle Dinge, die mir durch den Kopf gingen, mich aufhielten, über die ich mir Gedanken machen musste oder auch mich einfach nicht losgelassen haben, landeten früher oder später in meinem Blog. Vieles veröffentlichte ich, manches blieb immer in den Entwürfen verborgen.

Mit der Zeit machten es äußere Umstände wie meine Arbeit immer schwieriger über die Dinge zu schreiben, die mich beschäftigten. Erstens weil Kollegen meinen Blog kannten und lasen. Zweitens weil ich nicht vorhatte über Projekte und alles, was zum Arbeitsleben dazugehört, öffentlich niederzuschreiben.

Momentan merke ich aber immer mehr, dass mir das Bloggen fehlt. Dass ich mir einfach so die Gedanken frei schreiben konnte und mich Gedanken oder Fragen nicht mehr verfolgten. Mir ist klar, dass es weder mir noch sonst wem hilft, wenn ich über meine Probleme auf der Arbeit schreibe oder was mich daran gerade besonders ärgert. Das bringt niemanden voran und wäre nicht fair.

Ich habe mich in den letzten Jahren genug aufgeregt. Damit möchte ich aufhören. Ich möchte aber meine Gedanken und Prozesse aber wieder aufschreiben. Damit es mir wieder hilft, weiterzukommen. Ich möchte gerne weiterkommen und das ist der erste Schritt.

Es soll in meinen Artikeln also nicht um andere Personen oder die Arbeit gehen. Sondern um mich und meinen Entscheidungsprozess, meine Gedanken und meinen Weg.

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Vom treiben und überraschen lassen

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Morgen ist mein letzter Tag in Reykjavik und ich dachte mir so – warum nicht schon mal die letzten Tage rekapitulieren? 

Denn seit Mittwoch ist die Stadt im Ausnahmezustand – das Iceland Airwaves beherrscht das Bild und vor allem den Klang von Reykjavik. Egal, durch welche Straßen man am Nachmittag läuft, aus irgendeiner Ecke lockt Musik spontane Schlenderer in ein kleines Café, eine Bar, einen Club oder Shop. Nicht nur dass das Festival außerordentlich lang geht, mittlerweile ist das off-venue Programm dreimal umfangreicher als die offiziellen Shows.


Immer wenn ich gefragt werde, was für Musik auf dem Iceland Airwaves zu finden ist, bin ich ein bisschen ratlos. Denn die eine Musikrichtung, die das Airwaves ausmacht, gibt es nicht. Es ist kein Indiefestival und auch kein Technofestival. Hier gibt es alles – ja wirklich alles, was Musik zu bieten hat. Auf einem Festival, an einem Ort.

Ich denke, ich habe mittlerweile die ganze Palette mitgenommen und hatte zum Glück nie das Gefühl etwas zu verpassen. Meine Favoriten bisher waren Dikta (Klassiker), Sin Fang (ewige Sehnsucht), RuGl (süßer als jeder Automatenkaugimmi) und Mugison (Rock’n’Roll!). 

Und es sind letztendlich nicht nur die Bands, die dieses Festival besonders machen. Selbst die Venues sind der Wahnsinn. Denn wie oft kommt man dazu ein Konzert im Kustmuseum zu sehen oder in kleinen, alten Kapellen? Konzerthallen, Theater – you name it. Alles, was eine Bühne hat oder beherbergen kann, ist hier Teil des Festivals. 

Und der Zauber ist noch nicht zu Ende! 

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Vom Faulenzen am schönsten Ort der Welt

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Da befinde ich mich in der tollsten Stadt der Welt in dem schönsten Land der Welt und habe genau null Bock rauszugehen, weil mir meine Füße noch vom Vortag weh tun. Weil in diesen Hostel an guten Schlaf nicht zu denken ist und weil ich irgendwie vom Arbeitsstress in den Urlaubsstress geflüchtet bin. 

Ich möchte einfach nur kurz anhalten. “Pause” drücken.

Ich möchte am liebsten im Bett frühstücken, nicht duschen gehen und den ganzen Tag nur faulenzen und lesen. Das Wetter ist auch nur so mittelgut und kaum in der Lage, mich nach draußen zu zwingen. 

Dabei wollte ich doch heute durch das Hafenviertel spazieren und viele Fotos machen. Mich einfach mal wieder zum Blick durch die Linse zu “zwingen”, weil ich das in den letzten Monaten so selten getan habe.

Und jetzt sitze ich hier, unentschlossen. Wobei das Hostelbett auch nicht die geilste Alternative ist. Aber wenigstens ist es unter der Decke schön kuschelig warm.

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5 Sätze, die ich als Neupotsdamerin nicht mehr hören kann

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Vor ein paar Wochen bin ich von der Brandenburger Pampa nach Potsdam gezogen und in den Augen meiner Berliner Freunde gleicht das einem Umzug bis hinter den Mond. Oder noch weiter. Ich meine, bei solchen Entfernungen fällt es schwer, die Feinheiten noch zu unterscheiden. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich jetzt wieder regelmäßig Sätze wie “Aber du fährst heute Nacht nicht mehr nach Hause, oder?” vermehrt höre. Dass ich hier teilweise besser an die Stadtmitte angebunden bin als so mancher Berliner Randbezirk (steile These), dafür fehlt vielen das Verständnis. Mir fehlt allerdings manchmal auch das Verständnis, wenn ich die folgenden Sätze hören muss.

1. “Meld dich, wenn du mal wieder in der Stadt bist!”

2. “Und du bist jetzt extra nach Berlin gefahren?”

3. “Kommst du da heute noch nach Hause?”

4. “Aber du schläfst doch heute in Berlin, oder?!”

5. “Viel Spaß noch in Berlin!”

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Zwischen Erinnerungen und Hoffnungen

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Mitten in der Dokumentation war ein Beitrag mit einem Song unterlegt. Nur ganz leise. Kaum deutlich zu erkennen und ließ mich stocken, aufhorchen, die Erzählung vergessen. Ich hatte plötzlich diesen Song im Kopf, den ich kannte, schon ewig nicht mehr gehört hatte. Von dieser Band.

Ich spulte zurück. Ein warmes, wohliges Gefühl erfüllte mich. Junip. Der watteweiche Einstieg, der beruhigende Gesang hüllten mich in einen diffusen Mantel aus Erinnerungen eines unvergesslichen Sommers. Er legte sich schwer auf meinen Atem und ließ nicht los. Ich schloss meine Augen und tauchte in die Musik ein, bewegte mich zwischen Erinnerungen an Vergangenes, Sommerluft, Freundschaft, Naivität und den Hoffnungen für Bevorstehendes, ein neues Kapitel. Meine Mundwinkel zogen sich fast unwillkürlich nach oben. Es kann losgehen.