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Hjaltalín – I Feel You

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Hjaltalin - I Feel You

Frisch aus der Verpackung gerissen, sah ich gerade das neue Video zum Song “I Feel You” der isländischen Band Hjaltalín, die ich schon seit längerem total verehre. Nicht nur, weil sie so großartige Pophymnen wie “Feels Like Sugar” oder “A Crack In A Stone” geschrieben haben. Alle Songs von ihnen klingen als würden Hjaltalín nur nach den hellsten Sternen greifen, groß und bedeutend. Voller Pathos, poetischen Texten, immer herrlich süß und trotzdem bringt es einem fast das Herz zum Zerbersten, wenn man ihre Musik hört.

Gerade das Album “Enter 4” mag ich am liebsten. Von ebendem ist auch “I Feel You”, das hiermit ein beeindruckendes Video bekommen hat mit schönen Einstellungen und tragenden Bildern. Der Song weckt allein schon mit seinem entrückten Refrain ein irritierendes Gefühl. Eben dieses Gefühl wird in dem Video noch verstärkt mit den geisterhaften Tänzerinnen, die wie eine unbekannter Zauber um den Sänger Högni Egilsson herumtanzen und ihn in einer Zwischenwelt gefangen nehmen, unfähig sich zu befreien.

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Reykjavik – Seltjarnarnes

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Seltjarnarnes 01

Ich hatte ja leider nur zwei ganze Tage in Reykjavik, die wiederum zur Hälfte für das Iceland Airwaves reserviert waren. So hatte ich nicht unbedingt die Zeit für Tagesreisen ins Landesinnnere – geschweige denn das Geld dafür. Aber man kann auch ganz low-buget in Reykjavik viel sehen. Am Sonntag kaufte ich mir die Reykjavik Tourist Card 24, mit der man den ganzen Tag Busfahen und die meisten Museen kostenlos sehen kann. Diese in der Hand schwang ich mich in den Bus nach Seltjarnarnes, um dort die Küste entlang zu wandern bis hoch zum Leuchtturm Gróttuviti. Von der Landschaft brauche ich wohl nicht mehr viel zu schwärmen, die Bilder sagen genug.

Von dort aus nahm ich den Bus wieder zurück in die Stadt und besuchte die Kunstmuseen von Reykjavik.

Seltjarnarnes 02

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Seltjarnarnes 07

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Iceland Airwaves 2013 – Rückblick

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Auf Island geht man ein bisschen unbeschwerter durchs Leben, hatte ich den Eindruck. Denn nur in den wenigsten Venues wurden die Taschen der Besucher kontrolliert und wenn doch, machten eigene Kameras trotzdem keine Probleme. Jeder konnte seine DSLR mit aufs Konzert nehmen und Fotos machen, wie er lustig war. So konnte ich selbst mal die Möglichkeiten meiner Kamera ausprobieren und ein paar ganz gute Fotos von Borko, Sísý Ey und Bloodgroup mit nach Hause nehmen.

Die Konzerte waren allesamt beeindruckend. Dabei legen die isländischen Bands und Künstler die live-Latte ziemlich hoch. Selbst die kleinste Band machte eine stimmige Show aus ihrem Auftritt, riss das Publikum mit und gab 100 Prozent, wenn nicht sogar mehr. Aber auch das Publikum ließ sich nicht lumpen. Schon von Anfang an gut dabei veranstalteten sie dann mit dem später werdenden Abend eine fette Party bei Gold Panda, AlunaGeorge oder FM Belfast. Wobei letztere mir echt unglaubliche Konzerterinnerungen beschert haben. Wie die Band selbst gleich vom ersten Song Gas gab, sich selbst  und das Publikum mit Konfetti, Girlanden und mehr dekorierten und die Menge in dem zum Brechen gefüllten Saal zum Ausrasten brachte.

Dank des wirklich vielfältigen – und durchaus redundanten – Programms der On- und Off-Venue Shows konnte ich so ziemlich alle Bands sehen, die ich gerne live sehen wollte. Mit der Ausnahme von Samaris, da bin ich schon ein bisschen traurig. Sie spielten leider nur am Mittwoch und Donnerstag, ich jedoch war erst ab Freitag da. Trotzdem kann ich absolut keine Beschwerden gegenüber dem Festival anführen.

Ziemlich cool und Umfangreich war die Festival-App, die alles enthielt, was ein Festivalgänger sich nur wünschen kann. Alle Bands waren aufgeführt mit kurzer Beschreibung, der Zeitplan aller On- und Off-Venue Events konnte man dort einsehen, es gab zeitnah Reviews und Interviews in Zusammenarbeit mit dem Reykjavik Grapevine, eine Karte mit allen Locations und vieles mehr.

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Reykjavik – Innenstadt, Perlan & Hafen

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Reykjavik 01

Da die nördliche Spitze von Island an den Nordpolarkeis grenzt, herrscht jetzt schon fast den ganzen Tag Dämmerung. Nach 9 Uhr geht die Sonne auf und gegen 17 Uhr geht sie wieder unter und die Zeit dazwischen verkürzt sich weiter. Dank dieser Gegebenheit und dem unglaublich guten Wetter und wolkenlosen Himmel am Sonntag, lag die ganze Zeit ein angenehm warmes und romantisches Licht über Reykjavik. Perfekt um Fotos zu machen und man sieht es den Bildern an. Ich musste nicht viel zutun, damit sie so aussehen.

In diesem Blogpost seht ihr Bilder von der Innenstadt, dem Hafen und vom Perlan aus. Morgen folgen dann noch meine Bilder von der Seltjarnarnes Halbinsel.

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Vom Träume erfüllen, Iceland Airwaves ’13 und Reykjavík

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Immer noch kommt mir alles wie ein Traum vor, aus dem ich heute Morgen erst erwacht bin und mich in meinem Zimmer in Berlin wieder finde, ohne dass sich etwas verändert hätte. Die graue Suppe steht unverändert am Himmel und schaut grimmig auf die im Alltag dahintrottenden Menschen herab. Jeden Moment könnte es anfangen zu regnen, zu schneien, Hagel oder sonst was könnte aus der Wolkendecke herunter brechen und es würde die allgegenwärtige gelangweilte und trübsinnige Stimmung kaum verändern. So ist das also, wenn man sich ein Stück weit einen Traum erfüllt.

Dabei bin ich gerade erst von einem Wochenende auf Island zurückgekommen. Drei Tage lang streifte ich durch die Straßen und Gassen der Innenstadt von Reykjavik, zog von einem Konzert zum nächsten, von der Lobby eines Hostels zum Designerstore – überall dorthin, wo meine Lieblingskünstler gerade einen Auftritt hatten. Ich drängte mich zwischen die vielen Besucher aus aller Herren Länder und der Jungend aus ganz Island, die genauso wie ich gekommen waren, um dieses einzigartige Festival mitzuerleben und die die Stadt aus allen Nähten platzen ließen.

Von den Szeneclubs bis zum Reykjavik Art Museum und dem Wahrzeichen Reykjaviks, dem Konzerthaus Harpa, waren alle Venues genauso einladend und beeindruckend wie das ganze Land. Fünf Tage lang feiern die Besucher auf dem Iceland Airwaves bis zur Erschöpfung oder wenn sie hart im Nehmen sind bis zum Sonnenaufgang um 9 Uhr. Fast alle Bands und Künstler, die die kleine Insel im Atlantischen Ozean zu bieten hat, treten an diesen Tagen in der Hauptstadt auf. Eine zu verpassen ist nahezu unmöglich, denn im Schnitt tritt jede Band 3-4 Mal On- und Off-Venue auf. Noch beeindruckender ist es, wenn man sich vor Augen führt, dass die meisten Bands aus den immer selben Personen bestehen, die sich neu kombinieren. So kommt es häufiger vor als man denkt, dass ein einzelner Künstler mehr als 10 Shows während des Festivals spielt. Den Rekord stellte hier Ragnhildur Gunnarsdottir 2011 mit unglaublichen 30 Auftritten in fünf Tagen auf, sie spielt unter anderem Trompete bei Of Monsters And Men.

Genauso lässig, wie die Künstler mit ihren unzähligen Shows umgehen, schländern die Besucher durch die Straßen, lassen sich treiben und von der Musik leiten, die aus den Läden hinaus und um die Ecken wehen. Drei Tage lang, war das mein Weg neue Bands zu entdecken, schöne Momente zu erleben und neue Menschen kennenzulernen. Denn das Publikum ist ein spannender Mix zusammengewürfelt aus Menschen, die seit Jahr und Tag auf diese Woche sparten oder sich erst zwei Wochen vorher spontan entschieden haben, nach Reykjavik zu fliegen. Sie alle haben aber eines gemeinsam – die Liebe zur Musik und die unbändige Neugier Neues zu entdecken.

Drei Tage lang ließ ich mich treiben und nahm mit offenen Augen und Ohren alles in mir auf, das von dieser atemberaubenden Landschaft rund um das urbane Leben der weitläufigen isländischen Hauptstadt hinter den Bars und Record Stores auf mich einprasselte. Der allgegenwärtige Gebirgszug Esja und der Kollafjörður zogen mich magisch an und ließen mich unentwegt auf das Meer hinaus starren. Die schönsten Plätze der Stadt findet man bei einer kleinen Wanderung auf dem Hügel Öskjuhlíð, auf dem sich ein Picknick zu fast jeder Jahreszeit lohnt und man den Blick von der Terrasse des Perlan über die gesamte Hauptstadtregion in alle Himmelsrichtungen schweifen und die Seele baumeln lassen kann. Oder an dem Stadtsee Tjörnin und seinem umliegenden Park, der erst Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde, wo Großeltern mit ihren Enkelkindern nachmittags die Enten, Schwäne und Wildgänse füttern gehen oder Pärchen auf einer Parkbank sitzend gemeinsam die idyllische Aussicht genießen.

Fern ab des Stadtlärms lässt es sich auf der Halbinsel Seltjarnarnes entspannt am Meer entlang spazieren, während man die frische Luft tief einatmet und sich gegenüber den Weiten des Meeres, dem sich anschließenden Grasland und dem entfernten Gebirge sehr klein und verloren vorkommt und nur noch den Leuchtturm Gróttuviti vor sich sieht.

Die Stadt mit nordischen Charme und Gelassenheit, dem unerreichbarem Stil in allen Belangen und den vielen einzigartigen und mit Liebe zum Detail ausgestalteten Shops und Bars schafft sich schnell seinen Platz im Herzen der Besucher. Und so war das Zurückkommen nach nur drei Tagen tatsächlich ein Gefühl, als wäre ich nach Monaten der Abwesenheit wieder in Berlin angekommen. Alles schien anders und die allgegenwärtige Hektik der Stadt irritierend fremd.