Vor Kurzem gab es auf Edition F einen Artikel über 10 Fragen, die man sich zum Jahresende stellen sollte. Ziel ist ein kritischer und reflektierter Rückblick auf das vergangene Jahr sowie zielgerichtet ins Neue zu starten.
Die Entscheidung für den Kalender “Ein guter Plan” kam bereits aus dem Wunsch heraus, entschiedener an die Zukunft heranzugehen und mich weniger von Neuem überwältigen zu lassen. Denn im letzten Jahr ist vieles passiert, hat sich viel verändert, was mich ein wenig aus der Bahn geworfen hat. Ich habe mein Traineeship beendet und vor Kurzem die Redaktionsleitung in unserer Agentur angetreten. Eine mutige Entscheidung und ich mache mir keine Illusion, dass ich alle Erwartungen mit einem Fingerschnippen erreichen werde. Weder meine eigenen noch die aller anderen. Ich habe in dem letzten Jahr viel gelernt und muss im Kommenden darauf aufbauen.
Also beginne ich mit den 10 Fragen von Edition F:
Was ist dir in diesem Jahr gelungen?
Neben dem oben Beschriebenen, habe ich ein sehr deutliches Erfolgserlebnis im Kopf. So banal es sich vielleicht im Nachhinein auch anhört. Ich war sehr stolz auf meine Erkenntnisse, nachdem ich mich tagelang mit Social Media-Statistiken herumgeschlagen und -geärgert hatte, um am Ende eine sinnvolle Jahresauswertung zu erstellen. Man kann ja vieles über Facebook-Statistiken lesen, ohne sie wirklich zu verstehen. Ich habe sie verstanden. Der Weg war steinig und die Erfahrung schmerzhaft. Ich muss so etwas hoffentlich nie wieder machen.
Was hat dich am glücklichsten gemacht?
Meine Grenzen kennenzulernen und neu zu setzen.
Woran bin ich gescheitert?
An dem Konflikt zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Die Balance zwischen Arbeit, Freizeit, Familie, Freunde usw. zu finden. Gerne wäre ich im letzten Jahr öfter weggefahren. Gerne hätte ich mehr mit Freunden unternommen. Gerne hätte ich öfter zwei, drei Tage lang nichts gemacht, außer zu lesen oder Serien zu gucken. Aber irgendwie musste ich auch einsehen, dass meine Energie endlich ist und ich viel mehr Ruhepausen brauche als andere Menschen. Das einzuhalten war nicht immer einfach und manchmal habe ich andere damit gekränkt.
Was bereust du?
Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich bereue nichts. Ich bin kein schlechter Mensch. Ich habe mir keine Chancen entgehen lassen. Natürlich lief nicht alles glatt, aber das ist kein Grund zusagen, ich hätte etwas bereut.
Was habe ich gelernt?
Viel. Sehr viel. Fachlich und über mich selbst, durch Bücher, Erfahrungen und Fehler.
Was werde ich im nächsten Jahr besser machen?
Ich möchte mich nicht mehr zu sehr von äußeren Einflüssen lenken lassen. Ich habe das Gefühl, dass die falschen Dinge Einfluss auf meine Arbeit und meine Motivation haben. Dinge und Launen, die eigentlich von ganz woanders herrühren.
Wie steht es um meine Ziele?
Meine Ziele haben sich verändert. 2014 wollte ich noch etwas ganz anderes. Unbedingt wollte ich PR machen. Mein aktueller Job ist nicht weit davon entfernt, Social Media und Onlinekommunikation kommt dem schon sehr nahe. Natürlich wusste ich schon vorher, dass es mir Spaß machen würde. Aber ich hätte vor einem Jahr wohl nicht gedacht, dass es so gut läuft. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es mir schnell langweilig wird, wenn ich ehrlich bin. Und dass es mich sehr schnell nervt. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob PR das Richtige wäre und ich habe auch eine ganz bestimmte Stimme im Kopf, die triumphiert: “Ich habe es dir gesagt!” Danke, aber diese Erfahrung musste ich erst selbst machen, um sie zu glauben.
Was sollte ich öfter tun?
Das Haus/ Büro verlassen.
Womit sollte ich aufhören?
Alles in mich hinein zu fressen. Damit meine ich keine Lebensmittel, sondern Dinge, Aussagen und Situationen, die mich stören. Ich sollte öfter, früher und direkter sagen, was mir nicht passt.
Was sind meine Ziele für das neue Jahr?
Ich habe natürlich nicht nur Ziele für die Arbeit und meine persönliche Entwicklung, die sich aus den vorigen Fragen ergeben. Ich möchte ich weniger Scheiße konsumieren. Bewusstere Konsumentscheidungen treffen. Keine billigen Klamotten von H&M und Konsorten kaufen. Mehr von Bio, Fair Trade und Upcycling Labels kaufen. Genauso bei Lebensmitteln auf Herkunft und Ausgewogenheit achten. Ich möchte weniger Dinge aus Plastik besitzen und nutzen, sowie weniger Müll verursachen.