Auf Island geht man ein bisschen unbeschwerter durchs Leben, hatte ich den Eindruck. Denn nur in den wenigsten Venues wurden die Taschen der Besucher kontrolliert und wenn doch, machten eigene Kameras trotzdem keine Probleme. Jeder konnte seine DSLR mit aufs Konzert nehmen und Fotos machen, wie er lustig war. So konnte ich selbst mal die Möglichkeiten meiner Kamera ausprobieren und ein paar ganz gute Fotos von Borko, Sísý Ey und Bloodgroup mit nach Hause nehmen.
Die Konzerte waren allesamt beeindruckend. Dabei legen die isländischen Bands und Künstler die live-Latte ziemlich hoch. Selbst die kleinste Band machte eine stimmige Show aus ihrem Auftritt, riss das Publikum mit und gab 100 Prozent, wenn nicht sogar mehr. Aber auch das Publikum ließ sich nicht lumpen. Schon von Anfang an gut dabei veranstalteten sie dann mit dem später werdenden Abend eine fette Party bei Gold Panda, AlunaGeorge oder FM Belfast. Wobei letztere mir echt unglaubliche Konzerterinnerungen beschert haben. Wie die Band selbst gleich vom ersten Song Gas gab, sich selbst und das Publikum mit Konfetti, Girlanden und mehr dekorierten und die Menge in dem zum Brechen gefüllten Saal zum Ausrasten brachte.
Dank des wirklich vielfältigen – und durchaus redundanten – Programms der On- und Off-Venue Shows konnte ich so ziemlich alle Bands sehen, die ich gerne live sehen wollte. Mit der Ausnahme von Samaris, da bin ich schon ein bisschen traurig. Sie spielten leider nur am Mittwoch und Donnerstag, ich jedoch war erst ab Freitag da. Trotzdem kann ich absolut keine Beschwerden gegenüber dem Festival anführen.
Ziemlich cool und Umfangreich war die Festival-App, die alles enthielt, was ein Festivalgänger sich nur wünschen kann. Alle Bands waren aufgeführt mit kurzer Beschreibung, der Zeitplan aller On- und Off-Venue Events konnte man dort einsehen, es gab zeitnah Reviews und Interviews in Zusammenarbeit mit dem Reykjavik Grapevine, eine Karte mit allen Locations und vieles mehr.