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Ein “mit Musik durch Berlin” der Träume

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Um genau zu sein, müsste dies das “Mit Musik durch Berlin No. 21” sein. Aber dafür muss ich noch die Konzerte 15-20 im Blog aufarbeiten, was ich durchaus noch vor habe. Versprochen. In den letzten paar Wochen bekam ich aber meine totalen Highlights zu sehen und das kann ich nicht einfach so verareiten, wenn ich nicht langsam darüber schreiben kann.

Wie wahrscheinlich jeder schon weiß, stehe ich total auf Island. Diese Insel hat so viel faszinierendes und zieht mich mit so vielem an. Doch vorallem beschränkt sich meine Obzession vorerst auf die Musikszene und schon seit Jahren verfolge ich die Europatouren von Sin Fang und allen anderen. Gerade Sin Fang nimmt eine Sonderrolle ein. Warum, tja, warum verliebt man sich in Menschen, Musik oder Orte? Ich weiß es nicht. Es ist einfach so. Er macht Pop, aber kaum Kommerz. Er bemüht sich immer um einen Teil, der völlig aus der Reihe fällt. Seien es psychedlische Videos oder merkwürdige Klänge. Er macht Presse Fotos mit gehäkelten Bärten, Bärten aus Blumen oder Ästen, die aus seinem Mund heraus wachsen. Vielleicht ist es das Gesamtkonzept, das mich auf einer Ebene berührt, auf der ich nicht mehr klar agumentieren kann. Ich will es auch gar nicht. Musik hat viel mit Gefühlen zu tun.

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Und jetzt war tatsächlich der Moment gekommen: Am Mittwoch sah ich Sin Fang live im Grünen Salon, Berlin. Es war ein sehr schönes Konzert. So viel Sympathie wie die Band von Sin Fang und die Mädchen von Pascal Pinon herüber brachten wird wohl auf Ewig unerreichbar sein. Auf jeden Fall erreichten sie mich, dass ich sie sofort in mein Herz schloss und am liebsten als meine absofortigen besten Freunde deklariert hätte. Gerade der Grüne Salon ist für sowas gemacht: Konzerte auf Augenhöhe – hier spielen Freunde und Musiker zum Anfassen ohne Berührungsängste.

Sin Fang live zu erleben ist auch etwas ganz anderes, als sich seine Musik auf Platte anzuhören. Sein Gesang wirkt kraftvoller und verschwindet nicht so schnell wieder hinter dem vielseitigen Sound, den vielen Kleinigkeiten, raschelnden Instrumenten, Glocken oder Loops. Live ist es die perfekte Harmonie zwischen Gesang und Hintergrund. Ich hätte ihm stundenlang zuhören können. Ein bisschen berauscht und im inneren Frieden ging ich dann von dem Konzert, ohne dem Moment hinterher zu trauern. Denn ich habe ihn endlich gesehen und weiß, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird.

Nur ein paar Wochen zuvor erlebte ich bereits eine andere Isländerin live, die auch mit Sin Fang durch die gemeinsame Band Seabear bekannt ist. Das Konzert von Sóley kann ich wohl mit Fug und Recht als mein wohl emotionalstes bezeichnen. Denn ab dem ersten Ton an fing ich an zu weinen. Warum, das kann ich wieder nur vermuten. Vielleicht weil alles mit ihr begann. Als ich ihre Musik in Finnland sehr intensiv hörte, sie meine Zeit dort prägte und ich endgültig beschloss, dass ich unbedingt nach Island muss. Nicht nur für das Iceland Airweaves oder eine Urlaubswoche, sondern um das Leben dort für ein paar Monate auch als mein Leben bezeichnen zu können. Die Luft zu atmen, die Landschaften mit eigenen Augen zu sehen -und mir nicht nur die Bilder in Reiseführern anzusehen. Die nordische Art erleben, bei der die Menschen mich nicht andauernd zwingen wollen mehr zu reden, jedem daher gelaufenen meine Lebensgeschichte anzuvertrauen. Vielleicht war es auch einfach nur ihr berührender Gesang oder die zarte Musik, ihr ebenfalls super sympathischer Auftritt, ihr nervöses Reden zwischen den Songs, ihre Erklärungsnot an den Stellen, wo es nichts zu erklären gebraucht hätte. Es war einfach umwerfend und ich aufgewühlter denn je, aber glücklich.

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