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Klarheit finden über das eigene Wissen und Können

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Ich sitze gerade im ICE nach Frankfurt am Main und während ich sie aktuelle “Brad Eins” lese, habe ich eine spontane Eingebung. Der Schwerpunkt ist Personal und in dem Essay zum Einstieg steht ein entscheidender Satz. Es wird der Siemens-Chef Heinrich von Pierer zitiert:

Und von Pierer sprach: “Wenn Siemens nur wüsste, was es weiß.”

Daraus wurde ein viel zitierter Stoßseufzer aller Change Manager. Das Problem jeder Organisation und aller Menschen kann man kaum besser zusammenfassen. Wissen, was man weiß, das heißt eben auch: wissen, wer man ist, was man kann und was man will.

Das ließ mich an viele meiner Freunde denken, die Anfang 30 nach einem Studium und einigen Jahren arbeiten und “sich durchschlagen”, plötzlich mit der Idee um die Ecke kommen noch eine (teilweise völlig artfremde) Ausbildung oder ein Volontariat oder ähnliches zu machen.

Wenn ich sowas höre, gerate ich in einen Moment des Unverständnis, unfähig meine Irritation richtig zu artikulieren. Denn mich stört genau das, was oben in dem Zitat so schön auf den Punkt gebracht wird: Wisst ihr denn nicht, was ihr schon wisst? Ist euch nicht bewusst, was ihr könnt, was ihr alles schon geleistet habt? Seht ihr nicht, was ich in euch sehe?

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass eure letzten Jobs vielleicht nicht auf ein bestimmtes Karriereziel hinarbeiten, aber das heißt noch lang nicht, dass diese Jahre nichts wert sind. Es heißt nicht, dass sie euch nichts gelehrt haben. Außerdem geht es oft nicht mal um die Jobs an sich. Manchmal waren sie einfach ein Job, um Geld zu verdienen, und um Zeit für Hobbys oder eigene Projekte zu haben. Dann sind diese Projekte eben euer Ankerpunkt.

Überlegt euch doch mal, was ihr schon alles gemacht habt. Schreibt es gerne auf:

  1. Was habt ihr in den letzten Jahren gelernt?
  2. Was habt ihr erreicht?
  3. Was habt ihr auf die Beine gestellt?
  4. Worauf seid ihr vielleicht sogar stolz?

Und dann überlegt euch im zweiten Schritt, was euch tatsächlich interessiert:

  1. Was sind eure Motivatoren?
  2. Was ist euch wichtig?
  3. Was wollt ihr erreichen?

Lässt sich aus diesen beiden Komponenten nicht schon etwas gestalten? Mit diesem Wissen und mit diesem Selbstbewusstsein könnt ihr in die neue Jobsuche starten und dann guck noch mal, ob die Ausbildung euch tatsächlich dem, was ihr wirklich wollt, näher bringen kann.

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