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Íslensk Tónlist – Sin Fang

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Foto: Ingibjörg Birgisdótti

Wie ich es immer wieder schaffe Freunde auf Konzerte zu schicken, die ich selbst am liebsten besuchen würde -habe ich mir vor kurzem wieder selbst bewiesen. Als ich nämlich Freunde zum Auftritt von Sin Fang und Soley schickte, selbst nicht dort war und es nicht mal auf die Reihe bekam auf das spätere Konzert der beiden in Leipzig zu gehen. Es ist schon eine Schande, wie gerne ich diese beiden Künstler live sehen möchte und jetzt schon zum wiederholten Male verpasste.

Das liegt gerade daran, dass Sin Fang schon mit seiner Band Seabear den isländischen Sound prägte, wie er über die isländischen Grenzen hinaus wohl am meisten von anderen wahrgenommen wird: Verträumt, Elfenhaft, ruhiger Pop, bei dem man ganz schnell die Zeit vergisst und alles, was man eigentlich machen wollte. Es beruhig mich in stressigen, emotionalen Momenten, wenn ich nicht mehr weiter weiß oder wenn ich gerade einfach nur an Unklarheiten verzweifle.

Dabei macht aber die neueste EP sogar einen kleinen Sprung nach vorne mit lauteren, experimentelleren Melodien und Samples. Doch verliert Sin Fang wohl niemals seine melancholische Art, die vielleicht gerade mit seiner Stimme und seinem Gesang den ganzen Rest seiner Musik einnimmt und übernimmt.

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Íslensk Tónlist – Hjaltalín

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Foto: Hörður Sveinsson

Hjaltalín machen Musik, die man sich am besten mit richtig guten Kopfhörern anhören sollte. Sie haben so viele Facetten, so viele Momente in denen man ganz genau hinhören muss, eindrucksvoll und imposant, kleinteilig und detailverliebt. Mir hat es vor allem das etwas ältere Album “Terminal” angetan. Es ist so anders, ich glaube es liegt vor allem daran, dass man merkt: es müssen alles ausgebildete Musiker sein -die Sänger, das Orchester. Die Songs sind voll von Perfektion. Verdammt da spielt ein Orchester und ich finde es weder kitschig noch altbacken. Das ist gut. Das ist sehr gut. Ich meine, nicht mal Arcade Fire haben ein ganzes Orchester hinter sich und mit denen werden Hjaltalín ständig verglichen. Soweit liegen die beiden Bands auch nicht auseinander.

Arcade Fire gründeten sich 2002 und sind ein achtköpfiges Musikerkolletiv aus Kanada. Wo hingegen Hjaltalín sich 2004 zusammen taten und als Sieben-Mann-Band Island bespielten. Ihr eigentlicher Anreiz war es an einem Songwritingcontest teilzunehmen, aber dann blieben sie zusammen und machen immer noch erfolgreich Musik. Beide Bands tragen das Gefühl von Freiheit in sich und bringen es ziemlich gut rüber.

Hjaltalín zu Hause
Hjaltalín bei FB

 

 

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Íslensk Tónlist – Samaris

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Samaris- “Wow,” dachte ich mir als ich sie das erste Mal hörte. Das geht gar nicht. Ihre Musik ist so anders, als vieles das ich kenne. Es hört sich an, als käme es von einer anderen Welt und irgendwie ist es das auch -Island, der Welt der Märchen und Fabeln. Ich möchte gleich in fließenden Bewegungen im Takt ihrer Musik wippen. Wippen ist vielleicht nicht die richtige Bezeichnung, denn ich bewege mich langsam zum Rhythmus. Hektische Bewegungen würden alles kaputt machen. Wann habe ich mal Musik gehört, die so überirdisch -aber nicht abgehoben, die so ruhig -aber nicht einschläfernd oder melancholisch war. Songs, die so minimalistisch und reduziert auf das wesentliche waren -aber nicht langweilig und trotzdem noch mitreißend oder eben deshalb so berührend sind.

Dass sie nicht mal auf Englisch singen, finde ich super, denn diese Sprache -Isländisch! Es hört sich so verdammt zauberhaft an, wie eine Mischung aus Spanisch, Elbisch und einigen anderen mitteleuropäischen Sprachen.

Samaris sind sehr junge Musiker, gerade mal zwischen 17 und 18 Jahren alt. Ihr Stil wird gerne bezeichnet als “mixture of trip-hop, dubstep and downtempo beats.” (siehe FB) Also irgendwas zwischen Minimal, Ambient und Dubstep, um dem Kind mal einen Namen zu geben.

Mit ihrer EP wurden sie gerade erst, neben Sin Fang und Sóley, auf der Kraumslistinn 2011 ausgezeichnet (dem sogenannten “Kraumur Award“), ausgegeben und ausgezeichnet vom Kraumur Music Fund.  Was eine -um nicht zu sagen “DIE”- isländische Musikförderung ist, die talentierte Musiker supportet für deren innländischen und auch ausländischen Erfolg.

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Íslensk Tónlist – Sóley

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Hauptberuflich steht sie hinter den Tasten der Band Seabear, aber Sóley ist aus dem ständigen Keyboard spielen ausgebrochen und hat sich für ein eigenes Soloalbum entschieden. Genremäßig wägt sie sich auf der sicheren Seite des isländischen Folks, wie man ihn von Seabear und Sin Fang kennt. Das besondere an ihrer Geschichte ist, dass sie vor ihrem eigenen Debüt noch kaum professionell gesungen hatte -um genau zu sein noch nie. Um diese Lücke aufzufüllen begann sie in jeder freien Minute, die sie sich nehmen konnte, zu singen. Egal wie, egal was. Immer nur singen, üben, singen, sich verbessern wollte sie. Und ich nehme nichts vorweg wenn ich sage, es hat etwas gebracht. Trotzdem hat ihr Gesang den Charme des Freizeitsingens noch nicht verloren, was ihre Songs unwahrscheinlich authentisch macht. Vielleicht auch deshalb scheint ihre Stimme sich oft kaum hinter den Instrumenten hervorzuheben, klingt sie immer sehr schüchtern und zurückhaltend, zart und süß. Man traut sich nichts zu sagen, weil man denkt, dass dann alles zerbrechen könnte. Also lauscht man stumm den Melodien und lässt sich mitnehmen in unbekannte Wunderwelten.

Album Preview
Soley bei Facebook