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Auf Konzertreise – EBfest13 Dresden

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Sizarr @ EBfest13 Dresden Mount Kimbie @ EBfest 13 Dresden

“Man gönnt sich ja sonst nichts”, ist mein tägliches Motto. Deshalb gönnte ich mir zusätzlich zum November das Electronic Beats Festival in Dresden auf dem Sizarr, Mount Kombie und Woodkid sich die die Klinke in die Hand gaben.

Das Venue, der Alte Schlachthof in Dresden, ist mir schon fast vertraut. Denn zuvor sah ich dort bereits BOY und Ben Howard live. Zwei wirklich sehr verzückende Konzerte, auch wenn ich mich zu letzterem mit gebrochenem Bein quälen musste. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zum Electronic Beats. Ich setzte mich also am Sonntagabend in die Mitfahrgelegenheit, um in Neustadt von meinen Kommilitonen abgeholt zu werden und wir als eine anständige Gruppe von sechs Mann das Konzertgelände erreichten. Wie es sich gehört, stellte ich mich den mir unbekannten Kommilitonen vor, nur mit einem “Ja, ich weiß.” abgespeist zu werden. Irritiert wusste ich nicht ganz wie mir geschieht, ließ mir aber äußerlich nichts anmerken. Solche Situationen sind ja eh zum Running Gag meines Lebens insbesondere in Mittweida geworden.

Drinnen angekommen holte man mich auf den Boden der Promotatsachen. Die Telekom hatte für alles gesorgt, was man an einem Konzertabend nicht gebrauchen kann: Gleich hinter dem Einlass ein Infostand an dem man das neueste Electronic Beats Magazin kostenlos bekam, neben der Bar im Vorraum ein Musik-Stand, hinter der Bar eine kleine Hipsterbeutel-Manufaktur und ein Fotoautomat. Es war ein kurzes Gefühl von Kirmes, das aber schnell den schwefeligen Geruch von faulen Eiern annahm. Woodkid und Mount Kimbie für 20 Euro eben, dachte ich mir. Hätten sie auch kostenlos verschenken können, aber es lebt wohl von dem ganzen Feeling, das zusätzlich damit aufgebaut wird.

Nichtsdestotrotz – wir waren wegen der Musik gekommen und schon bald, nachdem Sizarr zum ersten Song ansetzten, konnte ich kaum noch im hinteren Bereich auf den Tribünen sitzen bleiben und schlug mich durch die noch luftigen Reihen im Publikum nach vorne. Ich hatte Hummeln im Arsch, weil ich mit den letzten drei Sizarr Konzerten so viele Erinnerungen verband. Leider war das ein eher schlechtes Konzert der drei Landauer, denn die Stimme vom Sänger Fabian Altstötter litt offensichtlich am Wintereinbruch und wollte nicht jede Tonlage mitmachen.

Mount Kimbie waren einfach Mount Kimbie. Niemand kannte sie und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Sie waren einfach das komplett gegensätzliche Konzerterlebnis, was so der 0815-Konzertgänger erlebt. Die Platte “Cold Spring Fault Less Youth” weiß ich jetzt sogar noch mehr zu schätzen als vorher. Das ganze Equipment und die Performance live zu sehen, machte das alles zu etwas besonderem. Elektronisches Gefrickel par excellence, etwas ambivalent, da die Umgebung nicht hundertprozentig passte. Ich denke, zu Mount Kimbie sollte man sich vornehmen zu gehen und sie nicht zufällig zwischen anderen Bands sehen, die im Mainstream erfolgreicher sind. Schwierige Sache, wobei ich die Kombination gerade dieser drei Bands genaugenommen gar nicht mal so verkehrt finde.

Während dessen bemerkten wir das ganze Ausmaß unserer tanzenden Umgebung gleich vor uns ein – ich will ihm ja nicht unterstellen Drogen zu nehmen, aber er war nicht von dieser Welt – Typ, der noch in den Nachschwingen der Berlienr Loveparade hängengeblieben war. Sein technoider Stil in Bewegung und Rhythmus bis zur vollen Ekstase in nur 30 Sekunden – unnachahmlich und schwer verstörend, wenn man direkt hinter ihm seinen ausschlagenden Armen ausweichen muss.

Der krönende Abschluss war dann Woodkid. Muss ich noch mehr sagen? Perfektionierte Musik, überlegt und durchgeplant bis ins kleinste Detail, dazu eine Lichtshow, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte. Es war ein Hoch der Gefühle ein explosionsartiger Schub der Endorphine, die durch meinen Körper schossen. Bis dahin hatte sich die Halle bis zum Bersten gefüllt. Alle waren nur wegen diesem Moment gekommen. Kleines Schmankerl waren die Zugabe und ein ganz neuer Song, der sich kaum noch nach Woodkid anhörte und den ich nur mit “auf die Fresse” beschreiben kann.

Insgesamt ein ganz interessanter Abend und auch mal wieder schön mit der richtigen Begleitung ein Konzert zu besuchen. Ich danke Berni, Jule, Frank, Jan und Franz für den unterhaltsamen Abend.

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Mit Musik durch Berlin No. 18

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Was auch immer ausschlaggebend dafür war, dass ich mir eine Karte für Icona Pop am 11. April holte. Sei es das ständige “I Love It” Gekreische oder einfach nur der Hype. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, war es ganz schön trashig überhaupt auf das Konzert zu gehen. Wegen eines Songs, den Rest kannte ich ja nicht. Niemand hatte das Album der schwedischen Mädchen tatsächlich gehört. Es war noch nicht einmal veröffentlicht. Bei Spotify fanden sich lange nur drei, vier Songs des Dance-Pop Duos. Ein einziger Song sorgte dafür, dass das Gretchen fast ausverkauft war.

Im Endeffekt habe ich aber alles richtig gemacht, denn hingefahren bin ich mit dem einzigen Anliegen, mal wieder loszulassen und einfach den ganzen Abend zu tanzen. Und dafür war der Abend schon fast perfekt. Als Vorband machten Blitzkids mvt. das Publikum warm. Die ersten Biere wurden eingeflößt, die Beine wurden locker gemacht. Mit ihrer elektronischen Tanzmusik machte das Berliner Projekt einen guten Anfang mit dramatischer Lichtinszenierung, viel Dunkelheit und ohne viel über das Projekt zu erzählen. Wegen der Musik waren alle gekommen, zum Abzappeln, zum Loslassen. Sich frei in der Musik fühlen, in der Masse der Menschen untergehen, den Stress abschütteln im Rhythmus des Basses – das Motto des Abends. Und dafür muss die Musik nicht besonders ergreifend, perfektioniert oder sonst was sein. Sie braucht einen guten Beat und treibende Bässe.

Icona Pop hatten leichtes Spiel. Nach dieser Vorrunde brauchten sie einfach nur das ergreifen, was bereits da war, ihren Charme dazupacken und schon war das Publikum mit dabei. Unterhaltend war es allemal. Wie sie das Publikum am Ball behalten, wissen die Schwedinnen sehr gut.

Nur wenige Tage später war am 17. April das Sizarr Konzert, bei dem ich lange zweifelte, ob ich überhaupt hingehen würde. Die Landauer Jungs hatte ich bereits im letzten September gesehen und im November ebenfalls. Das dritte Konzert innerhalb von acht Monaten, da kann man auch überlegen einfach mal zu Hause zu bleiben. Eine spontane Überraschung später fand ich mich nach der Arbeit auf dem Konzert wieder und hatte einen ganz wundervollen Abend. Trotzdem ich die Songs auswendig kannte. Trotzdem Sizarr wieder fast dasselbe Set spielten. Trotzdem ich wieder mit dem selben Menschen dort war. So gute Bands sollte man immer und immer wieder sehen. Es gibt gute Konzerte und es gibt schlechte Konzerte, aber dieses war das dritte wirklich gute in Folge. Es ging direkt ins Herz, schaltete den Kopf aus, ließ mich treiben und mich kurz in eine andere Welt verschwinden, in der ich den Alltag und mehr als das ausblenden konnte. Das Besondere des Abends war nicht das wieder gleich gespielte Set, sondern eine Zugabe, die aus Mangel an neuen Songs aus Coverversionen mit Akustikgitarre bestand.

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Mit Musik durch Berlin No.6

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Als fast schon Stammgast bei der Konzertreihe “Introducing” zog es mich am Mittwoch wieder mal ins Bi Nuu, um die fabelhaften Jungs von Sizarr nochmal live zu sehen. Beim Berlin Festival konnte ich sie das erste Mal sehen, stand aber grob geschätzt 3x so weit weg, als am Mittwoch. Nicht verwunderlich bei dem Größenverhältnis eines Hangars im ehemaligen Flughafen Tempelhof zum Bi Nuu. Aber gefühlt quetschten sich genauso viele Menschen ins Bi Nuu wie sich vor der Bühne beim Berlin Festival tummelten.

Davor mussten wir uns erstmal am Ausgang von U-Bahnhof Schlesisches Tor anstellen, um nach vielleicht 20 Minuten warten (ich bin nicht gut im Schätzen) dann endlich wieder Wärme in den vom Wege-Bier tiefgekühlten Finger zu spüren.

Die ersten beiden Bands schon verpasst war ich gespannt auf Man Without Country, weil mich ihre Songs auf YouTube schon vorher überzeugten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich sie schon vorher kannte. Jedenfalls dachte ich, sie würden Musik ähnlich wie GusGus machen. Als sie aber anfingen zu spielen -der erste Song war vielleicht nicht schlecht- musste ich doch mit Erschrecken feststellen, dass sie ein wenig trashiger und deshalb ganz hart an der Grenze sind.

Nicht ganz so erschreckend, sondern gewohnt schön, war der Auftritt von Sizarr. Der Sänger war irgendwie putzig, wie er sie Pflichttexte sagte á la “Wir haben Merch, leuchtende Jojos und so, kauft alles” und “Super exklusiver Vorverkauf für unsere Tour 2013”. An der Performance gab es nichts zu beanstanden. War alles da, von knutschenden Pärchen in den ersten Reihen bis Wunderkerzen im Publikum.