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Übrigens: Appletree Garden

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Appletree Garden

Da es bei meiner Jobsuche gerade ein bisschen still geworden ist – was heißt: warten – wähle ich lieber die Flucht nach vorne und vertreibe mir die Zeit mit Festivals. Mehr spontan als überlegt, meldete ich mich vor ein paar Wochen für’s Appletree Garden Festival als Helfer an. Als ich dann vor Kurzem das Line-up sah, ließ es meine Endorphine vor Freunde Purzelbäume schlagen. Bilderbuch,  und Alle Farben schon am ersten Abend. Gefolgt von Highasakite, Dan Croll, We Were Promised Jetpacks, William Fitzsimmons, Mount Kimbie, HVOB und – sieht da! – FM Belfast! Is Tropical, Who Made Who, Son Lux und Moderat runden die ganze Sache ab und spielen leider alle irgendwie parallel.

Morgen früh fährt mein Fernbus (leider kein Zug) nach Osnabrück und dann bin ich schon fast auf dem Appletree. Wir sehen uns!

Für euch gibt’s noch die neue Pools-EP von Gooey, die zwar leider nicht auf dem Appletree spielen, aber dafür Musik zum dahinschmelzen machen. Also super für den Sommer.

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Auf Konzertreise – EBfest13 Dresden

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Sizarr @ EBfest13 Dresden Mount Kimbie @ EBfest 13 Dresden

“Man gönnt sich ja sonst nichts”, ist mein tägliches Motto. Deshalb gönnte ich mir zusätzlich zum November das Electronic Beats Festival in Dresden auf dem Sizarr, Mount Kombie und Woodkid sich die die Klinke in die Hand gaben.

Das Venue, der Alte Schlachthof in Dresden, ist mir schon fast vertraut. Denn zuvor sah ich dort bereits BOY und Ben Howard live. Zwei wirklich sehr verzückende Konzerte, auch wenn ich mich zu letzterem mit gebrochenem Bein quälen musste. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zum Electronic Beats. Ich setzte mich also am Sonntagabend in die Mitfahrgelegenheit, um in Neustadt von meinen Kommilitonen abgeholt zu werden und wir als eine anständige Gruppe von sechs Mann das Konzertgelände erreichten. Wie es sich gehört, stellte ich mich den mir unbekannten Kommilitonen vor, nur mit einem “Ja, ich weiß.” abgespeist zu werden. Irritiert wusste ich nicht ganz wie mir geschieht, ließ mir aber äußerlich nichts anmerken. Solche Situationen sind ja eh zum Running Gag meines Lebens insbesondere in Mittweida geworden.

Drinnen angekommen holte man mich auf den Boden der Promotatsachen. Die Telekom hatte für alles gesorgt, was man an einem Konzertabend nicht gebrauchen kann: Gleich hinter dem Einlass ein Infostand an dem man das neueste Electronic Beats Magazin kostenlos bekam, neben der Bar im Vorraum ein Musik-Stand, hinter der Bar eine kleine Hipsterbeutel-Manufaktur und ein Fotoautomat. Es war ein kurzes Gefühl von Kirmes, das aber schnell den schwefeligen Geruch von faulen Eiern annahm. Woodkid und Mount Kimbie für 20 Euro eben, dachte ich mir. Hätten sie auch kostenlos verschenken können, aber es lebt wohl von dem ganzen Feeling, das zusätzlich damit aufgebaut wird.

Nichtsdestotrotz – wir waren wegen der Musik gekommen und schon bald, nachdem Sizarr zum ersten Song ansetzten, konnte ich kaum noch im hinteren Bereich auf den Tribünen sitzen bleiben und schlug mich durch die noch luftigen Reihen im Publikum nach vorne. Ich hatte Hummeln im Arsch, weil ich mit den letzten drei Sizarr Konzerten so viele Erinnerungen verband. Leider war das ein eher schlechtes Konzert der drei Landauer, denn die Stimme vom Sänger Fabian Altstötter litt offensichtlich am Wintereinbruch und wollte nicht jede Tonlage mitmachen.

Mount Kimbie waren einfach Mount Kimbie. Niemand kannte sie und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Sie waren einfach das komplett gegensätzliche Konzerterlebnis, was so der 0815-Konzertgänger erlebt. Die Platte “Cold Spring Fault Less Youth” weiß ich jetzt sogar noch mehr zu schätzen als vorher. Das ganze Equipment und die Performance live zu sehen, machte das alles zu etwas besonderem. Elektronisches Gefrickel par excellence, etwas ambivalent, da die Umgebung nicht hundertprozentig passte. Ich denke, zu Mount Kimbie sollte man sich vornehmen zu gehen und sie nicht zufällig zwischen anderen Bands sehen, die im Mainstream erfolgreicher sind. Schwierige Sache, wobei ich die Kombination gerade dieser drei Bands genaugenommen gar nicht mal so verkehrt finde.

Während dessen bemerkten wir das ganze Ausmaß unserer tanzenden Umgebung gleich vor uns ein – ich will ihm ja nicht unterstellen Drogen zu nehmen, aber er war nicht von dieser Welt – Typ, der noch in den Nachschwingen der Berlienr Loveparade hängengeblieben war. Sein technoider Stil in Bewegung und Rhythmus bis zur vollen Ekstase in nur 30 Sekunden – unnachahmlich und schwer verstörend, wenn man direkt hinter ihm seinen ausschlagenden Armen ausweichen muss.

Der krönende Abschluss war dann Woodkid. Muss ich noch mehr sagen? Perfektionierte Musik, überlegt und durchgeplant bis ins kleinste Detail, dazu eine Lichtshow, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte. Es war ein Hoch der Gefühle ein explosionsartiger Schub der Endorphine, die durch meinen Körper schossen. Bis dahin hatte sich die Halle bis zum Bersten gefüllt. Alle waren nur wegen diesem Moment gekommen. Kleines Schmankerl waren die Zugabe und ein ganz neuer Song, der sich kaum noch nach Woodkid anhörte und den ich nur mit “auf die Fresse” beschreiben kann.

Insgesamt ein ganz interessanter Abend und auch mal wieder schön mit der richtigen Begleitung ein Konzert zu besuchen. Ich danke Berni, Jule, Frank, Jan und Franz für den unterhaltsamen Abend.