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Mit Musik durch Berlin No. 24

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Yesterday Shop live @ ufAir

Mit viel Glück und ein bisschen Zufall kam dieses “Mit Musik durch Berlin” zustande. Denn das erste Konzert, das von Árstíðir im Privatclub, fiel mir nur beim durchschauen der Konzerteliste der KoKa36 auf. Ich entdeckte den isländischen Namen der Band und googlete sie kurz. Ein paar YouTube Videos später klickte ich mir eine Karte für das Konzert am 7. Juli, denn ihr emotionaler Pop mit klassischen Instrumenten überzeugt mich, ohne vorher jemals etwas von Árstíðir gehört zu haben.

Das Konzert war auch ganz wunderbar, die Band bestand aus sechs ausgebildeten Musikern, die keine artzy-experimentielle oder ausschließlich klassische Musik machte. Irgendwie war es nicht irdisch -was ist das Gegenteil von irdisch? Außerirdisch? Jedenfalls unnormal gut und so anders als die ganzen Popkonzerte. Es war groß, aber nicht bombast. Es war alles so ruhig und bedeutungsschwanger. Die Vibration in der Luft, die Seele am baumeln, die Zeit stand kurz still. Ein Ausschweifen des Wohlbefindens. Sie spielten eine dreiviertel Stunde, machten eine Pause und spielten nochmal so lang. Dann selbst so begeistert von der Atmosphäre im Privatclub, sangen sie noch ein, zwei traditionelle isländische Lieder a kapella. Und es war kein Stück cheezy! Wenn ihr etwas völlig außerweltliches, besonderes und berührendes hören wollt, dann besucht ein Konzert von Árstíðir.

Der Vollständigkeit halber muss das Introducing im August mit Still Parade, Beacon und To Kill A King erwähnt werden. Leider überzeugt keine der drei Bands wirklich, das Introducing war schon mal besser. Beacon waren zwar ganz interessant, aber sie schafften es nicht den Funken überspringen zu lassen. Es ist mal was zum Chillen zwischendurch, aber nicht mehr. Schade.

Als letztes kommen wir zum Glücksfall, denn letzte Woche gewann ich Tickets für das ufAir Festival 2013. Das Festival war ein bisschen absurd-lustig, weil es in Berlin so jwd gelegen war (3 Stationen außerhalb der Ringbahn!) und alle so aussahen, wie meinem Abijahrgang entsprungen. Irgendwie waren alle so ordentlich angezogen, aber ohne jegliches Stil oder Charakter, den man hätte erkennen können. Jeans und T-Shirt. Ich dachte mir nur wo “WTF, die laufen alle so rum, wie ich zur Abi-Zeit”. Nein, ich hatte damals nicht sonderlich viele Hobbies noch Überzeugungen oder eine bestimmte Einstellung. Das war das absurde. Ich wollte wieder zurück in mein dreckiges Berlin.

Aber back to the music: Es spielten Yesterday Shop (siehe Bild oben) und Super700, ganz adrett und dem Ambiente entsprechend. Nicht ausufernd aber mit viel Liebe. Ich mochte das Album “Lovebites” von Super700 immer sehr gern und mich überraschte, dass die Band die Songs nicht wie auf Platte spielte, sondern neu interpretierte. Ganz fabelhaft. Eine Sache, die viel zu selten passiert. Dass eine Band überrascht, indem sie live eine ganz andere Art hat zu spielen als auf Platte. Für alle wirklichen Fans wohl ein schöner Moment. Ich befürchte nur, dass alle anderen es ein bisschen langweilig finden können.

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